Unser Motto hier: Weil schon so viel Arbeit im Filzen steckt, sollte jeder sein Bestes geben, um die schönsten Ergebnisse zu bekommen. Und das Allerschönste: Jeder Filz ist eine Botschaft aus der Mongolei. Und die Mongolei wird dadurch als Filzland wieder bekannt werden...
Die Bilder zeigen u. a. das gemeinschaftliche Filzen anlässlich einer Jurten Herstellung.
Unsere Filzfrauen arbeiten in Gruppen, das ist seit alters Tradition. Die Heimarbeit ist auch ein Aspekt, dient sie doch dem Erhalt des Existenzminimums, besonders eben auf dem Land und bei alleinerziehenden Frauen.
Der Filz ist für eine neue Jurte, die geweiht wird. Und hier sehen wir letzte Arbeiten an den Seilen und den Nähten. Arbeit der Frauen, Stärkung des Zusammenhalts. Die Jurte ist für die Hochzeit, ein neues Leben, das anfängt. Ohne diese Filzarbeiten kein Leben. Nach der Arbeit wird gefeiert, gegessen, getrunken und gesungen.
Nachdem Ende 2020 der Corona-Virus massiv in der Mongolei ausgebrochen ist, wurde das Land zeitweilig völlig abgeriegelt. Die Mongolei galt als eines der gefährdesten Länger in unmittelbarer Nachbarschaft zu China. Alle Flüge dorthin wurden eingestellt. Auch nach Russland. Dann öffnete sich das Land wieder mit ausgewählten Flügen nach Korea, Japan und Deutschland.
Stand 2021: Noch immer gehen keine Flüge nach Russland und China. Derzeit grassiert Corona in der Hauptstadt, obwohl viele mit chinesischen und russischen Impfstoffen inzwischen geimpft sind.
Menschen, die es sich leisten können, verlassen die Stadt, gehen zu Verwandten aufs Land. Im äußersten Westen der Mongolei ist ein ganzer Bezirk gesperrt worden.
Vor kurzem stand das Leben in der Mongolei still, insbesondere in der Stadt Ulaanbaatar fuhren kaum Autos. Es gab kein Benzin, das gewöhnlich aus Russland und China geliefert wird. Die Hintergründe scheinen undurchsichtig.
Umso mehr freut es uns, daß einer der traditionell filzenden Frauen im Sommer eine ganze Fernsehsendung im Mongolischen Nationalen Fernsehen gewidmet wurde. Und freudig erwähnt sie die Aktivitäten des Vereins, vertreten durch Dr. Amélie Schenk, mit der sie in Kontakt stehe, die Filzkurse organisiere und an einer ihrer Ausstellungen begeistert teilnahm. Diese Filzerin ist eine handwerklich sehr versierte Frau. Sie studiert alte Texte und versucht danach mit Pflanzen und Mineralien, ja auch mit Milch, auf alte Art Farbstoffe zu erzeugen und damit die Wolle zu färben. Dies auch auf Anregung durch uns.
Der Gedanke existiert, mit ihr gemeinsam eine Schrift darüber zu verfassen. Die Arbeiten laufen, wenn auch coronabedingt verzögert.
Anfang Dezember wird der Verein Freunde des Altai e.V. wieder eine Filzkunst- und Verkaufsausstellung in der Textilkunstgalerie Smend in Köln organisieren. Begleitend gibt es ein kleines Kulturprogramm zur Mongolei.
Ausstellungseröffnung: 5. Dezember 2021
https://www.smend.de/veranstaltungen/ausstellung-in-den-studioraeumen/index.html
Primäres Ziel ist es, selbstorganisierte Gruppen von Frauen zu unterstützen und ihnen Impulse und Techniken des Filzens an die Hand zu geben, die ihnen eine solide Grundlage für ein wenn auch noch so kleines Einkommen gewähren, wo es sonst wenig Verdienstmöglichkeiten gibt.
In zweiter Linie können solche Maßnahmen einer Abwanderung vom Land entgegenwirken. Denn gleichzeitig müssen den Frauen auch Absatzmöglichkeiten aufgezeigt werden, sowohl auf dem lokalen Markt als auch durch Herstellung von Kontakten nach Ulaanbaatar.
Drittens geht es um die Bewahrung einer uralten Technik, die des Filzens, die einzigartig in der Mongolei und damit auf der Welt ist. Muster und Techniken werden bewahrt, wenn sie praktiziert und angewandt werden.
Schon in den Jahren 2009/ 2010 wurden Filzkurse im Kreise Erdenebüren; Howd und im Kreis Omnogowi, Uws durchgeführt. Sie wurden sehr freudvoll aufgenommen und waren sehr erfolgreich. Die dringende Nachfrage nach Kursen konnte zeitweilig mit Unterstützung der deutschen Botschaft in Ulaanbaatar fortgesetzt werden.
Wir unterstützen die Herstellung der Filzarbeiten in Kooperation mit dem Verein Freunde des Altai e.V.: